Marketing muss kein Rätsel sein – aber viele kleine Unternehmen treten auf der Stelle, weil sie typische Denkfehler machen. Kein Grund zur Panik: Mit etwas Klarheit, Strategie und Technik lässt sich das Ganze entspannter angehen. Hier kommen fünf Klassiker – und wie du sie ganz einfach vermeidest.
1. Du willst alle erreichen – und erreichst am Ende niemanden
„Unsere Zielgruppe? Eigentlich alle.“ Das klingt nett – bringt dich aber im Marketing keinen Meter weiter. Ohne klare Positionierung und ohne zu wissen, für wen du wirklich arbeitest, verpufft jeder Werbe-Euro schneller als ein Rabattcode auf TikTok.
Was du besser machst:
- Überleg dir genau, wer deine Wunschkund*innen sind (Alter, Beruf, Problem, Bedarf).
- Finde deinen USP: Was macht dich besonders – und warum sollten Menschen gerade dich wählen?
- Schreib Inhalte, die deine Zielgruppe wirklich interessieren – nicht Google.
- Und wenn du beim Blick auf dein Angebot verwirrt bist – dann sind es deine Kund*innen erst recht.
2. Lokales SEO? Nie gehört. Oder: Hauptsache, der Name steht irgendwo
Wenn du in einer Stadt oder Region aktiv bist, dann solltest du dort auch gefunden werden – logisch, oder? Und trotzdem gibt’s zig Firmen, die „Friseur Müller“ heißen, aber bei Google Maps irgendwo zwischen Mars und Saturn auftauchen.
Vier Dinge, die du sofort tun kannst:
- Google-Unternehmensprofil anlegen – ordentlich, mit Öffnungszeiten, Fotos und Kontakt.
- Deine Stadt oder deinen Stadtteil in Texte, Titel und Bildnamen einbauen.
- Bewertungen sammeln. Nicht betteln – aber ruhig mal fragen.
- Verzeichnisse wie das Örtliche, Gelbe Seiten oder Branchenportale nutzen – und deine Daten konsistent halten.
3. Deine Website sieht aus wie 2011 – lädt aber wie 2002
Okay, das war jetzt gemein. Aber Hand aufs Herz: Wann hast du das letzte Mal deine Website technisch prüfen lassen? Wenn die Seite auf dem Smartphone aussieht wie Tetris, ist das kein gutes Zeichen. Auch nicht für Google.
Was geht, was nicht – ein kleiner Überblick:
Do:
✅ Seitenladezeit optimieren (niemand wartet gerne)
✅ Mobilfreundlich gestalten (80% der Zugriffe sind mobil)
✅ Klare Navigation, große Buttons, direkte CTAs
Don’t:
❌ Veraltete Plugins und Systeme
❌ Formulare, die ins Leere laufen
❌ Menüführung aus der Hölle
❌ 37 Menüpunkte, aber kein „Jetzt anfragen“-Button
4. Du schreibst für Google – aber keiner liest’s
Natürlich willst du bei Google ranken. Aber wenn dein Text klingt wie „Schlüsseldienst Berlin günstig schnell 24h Tag Nacht“, dann klickt zwar der Bot – aber der Mensch springt nach drei Sekunden ab.
So geht’s smarter:
Deine Inhalte sollen Menschen helfen. Punkt. Finde raus, was deine Kund*innen googeln – und beantworte genau das.
Schreib nicht für SEO, sondern für echte Probleme. Nutze Tools wie AnswerThePublic, um Fragen zu entdecken.
Verzichte auf Keyword-Stuffing. Ein gut geschriebener Text mit echten Mehrwert ist immer besser als ein schlecht optimierter.
Und: Nicht jeder Beitrag braucht 1500 Wörter. Manchmal reichen 300 – wenn sie genau ins Schwarze treffen.
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5. Du weißt nicht, was funktioniert – aber willst auf Platz 1
Marketing funktioniert nicht auf Verdacht, sondern auf Basis von Daten. Viele kleine Unternehmen starten Maßnahmen, ohne klare Ziele oder ohne Tracking, und verlieren dann den Überblick. Gleichzeitig führen überzogene Erwartungen oft zu Enttäuschung.
Erfolg sichtbar machen – drei Tools, die jedes Unternehmen braucht:
- Google Analytics misst Besucher, Verhalten und Conversions auf Ihrer Website
- Google Search Console zeigt, bei welchen Suchbegriffen Ihre Website gefunden wird und ob technische Probleme vorliegen.
- Matomo ist die datenschutzfreundliche Alternative zu Google Analytics – komplett ohne Drittanbieter-Tracking, mit voller Datenhoheit.
Tipp: Definiere realistische Ziele – etwa 3 bis 6 Monate für erste sichtbare SEO‑Erfolge – und überprüfe monatlich, ob Ihre Maßnahmen Wirkung zeigen.

